Die Idee der Hospizbewegung

Begleiten im Sterben, Trost spenden in der Trauer


sind seit Menschengedenken in allen Kulturen ein wichtiger Bestandteil im Miteinander des Lebens und Erlebens. Im Christentum waren die Hospize in den mittelalterlichen Klosteranlagen Herbergen für müde Pilger und Zuflucht für Kranke und Sterbende. Industrialisierung und Fortschritte in den Wissenschaften ließen den alten Glauben verblassen und Rituale vergessen, sie schafften neue Götter: den Glauben in die Allmacht des Menschen, in die Technik und die Medizin.

„Hospiz“ ist  keine neumodische Erfindung, sondern eine Antwort auf die Not der Sterbenden, erstmals von der Krankenschwester, Sozialarbeiterin und Ärztin C. Saunders mitte der 60er Jahre in England gegeben. Sie sah, dass die meisten Menschen in der Sterbephase oft unter sehr starken Schmerzen zu leiden hatten, dass ihnen damit jegliche Möglichkeit genommen wurde, mit ihren nächsten Angehörigen zu kommunizieren; dass sie ebenso keine Ruhe fanden in ihren spirituellen Fragen und Nöten. Aus dem mittelalterlichen Hospizhaus wurde eine Idee: die Hospizbewegung. Sie umfasst die vier tragenden Säulen – die Palliative Medizin, die Palliative Pflege, die psychosoziale und die spirituelle Begleitung.

Weltweit kümmern sich inzwischen Menschen um Sterbende und die ihnen Nahestehenden. Eine Bürgerbewegung, lebendig und engagiert. Relativ spät, erst Mitte der 80er Jahre, fasste die Bewegung auch Fuß in Deutschland, inzwischen ist sie jedoch zu einem festen und unverzichtbaren Angebot in allen Regionen unseres Landes geworden. Seit 2000 ist Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin Schirmherrin der Bundesdeutschen Hospizbewegung.

Eine Bürgerbewegung lebt von dem Engagement ihrer Mitglieder. Bürgerschaftliches Engagement ist somit die maßgebliche Triebfeder, die diese Hilfe allen Menschen, ohne Einschränkung und ohne Vorleistungen, zukommen lassen möchte. Hospizhilfe ist ein kostenloses Angebot für die Menschen, die sie brauchen und auch wünschen.

Und sie lebt, neben den notwendigen spezialisierten Fachkräften, ganz wesentlich vom Ehrenamt, sonst wäre sie unbezahlbar!